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MRSA auch außerhalb vom Krankenhaus

Neben den im Krankenhaus auftretenden MRSA (engl. hospital-acquired, HA-MRSA), die insbesondere für alte und geschwächte Menschen eine Gefährdung darstellen, gibt es auch MRSA-Infektionen, die außerhalb vom Krankenhaus erworben werden.

Diese so genannten CA-MRSA (engl. community-acquired MRSA) sind dadurch charakterisiert, dass sie unabhängig von medizinischen Einrichtungen auch in der Bevölkerung selbst (zum Beispiel innerhalb der Familie, beim Sport etc.) übertragen werden. Dort sind vor allem jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen betroffen, die meist an rezidivierenden Haut- und Weichteilinfektionen - oft ohne erkennbare Eintrittspforte - erkranken. 

Einen Hinweis auf die in der Umwelt vorkommenden CA-MRSA gibt das Vorhandensein des so genannten Panton-Valentin-Leukozidin, kurz auch PVL. Bei diesem Virulenzfaktor handelt es sich um ein Zytotoxin, das durch Porenbildung in Makrophagen deren Lyse bewirkt und zu Gewebenekrosen führt. PVL wird durch das lukS-lukF-Gen kodiert. Staphylococcus aureus-Stämme, die mit diesem Gen ausgestattet sind, verursachen häufig invasive Haut- und Weichteilinfektionen, insbesondere multiple rezidivierende Abszesse, welche initial als insektenstichartige Hauteffloreszenzen auftreten können. Seltener kommt es zu nekrotisierenden Pneumonien, die jedoch oftmals blitzartig verlaufen und eine hohe Letalität aufweisen.

In den letzten Jahren gewannen außerdem die mit Masttieren assoziierten MRSA-Stämme (livestock-associated MRSA, LA-MRSA) zunehmend an Bedeutung. Diese wurden weltweit in den verschiedensten Spezies beschrieben. Besonders Menschen, die in der Tierzucht (z.B. Schweinezucht) arbeiten, haben ein deutliche erhöhtes Risiko mit diesen LA-MRSA besiedelt zu sein.

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